Workshopbeschreibung:
Global Players: Die meisten Schuhe werden von Firmen in Ländern des Globalen Südens produziert. Damit das Geschäft läuft, müssen sie häufig unangenehme Entscheidungen treffen: in die Schutzkleidung von Arbeiter*innen in Mexiko investieren oder doch besser in eine neue Werbekampagne? Sollen sie den Mitarbeiter*innen in Indonesien höhere Löhne oder sich selbst gute Anwält*innen bezahlen? Im Rollenspiel versetzen sich die Schüler*innen in Positionen großer internationaler Firmen, treffen schwierige Entscheidungen und sehen im Anschluss sofort, wie sich diese auf den Finanzmarkt auswirken. Spannender geht es nicht.
Unfaires Spiel: Täglich beteiligen wir uns mit unseren Einkäufen am weltweiten Handel. Produkte werden in die gesamte Welt verkauft. Und wir kaufen in der Welt ein. Unterschiedliche Ausgangssituationen, schwankende Preise, Über- und Unterproduktion und die Macht einiger weniger Abnehmer*innen beeinflussen Produzent*innen, Regierungen und Konsument*innen. Mithilfe eines Rollenspiels lernen wir komplexe Zusammenhänge auf dem Weltmarkt verstehen und suchen gemeinsam nach Lösungsansätzen.
Blaues Gold: Bei diesem Workshop dreht sich alles um das sogenannte blaue Gold, unsere wichtigste Ressource. Der Mensch besteht zu 70% aus Wasser, die Erde ist von zweimal so viel Wasser wie Land bedeckt und das meiste davon ist salzig, in Gletschern gespeichert oder nicht trinkbar. Aber wie viel Wasser verbrauchen wir tagtäglich? Und was ist virtuelles Wasser? Wir gehen diesen Fragen auf den Grund und entdecken, welches Geschäft hinter dem Wasser steckt. Außerdem erfahren wir, was die Privatisierung von Wasser bedeutet und welche Folgen diese für die betroffenen Menschen hat. Der Blick hinter die Kulissen hilft uns, den Wert dieser selbstverständlichen Ressource zu erkennen und achtsam damit umzugehen.
Flucht - rein oder raus?: Dieses intensive Planspiel versetzt Schüler*innen in die Rollen von Kommissionsmitgliedern, die über das Bleiberecht eines Asylbewerbers entscheiden. Dabei scheint es auf den ersten Blick, als hätten sie es „nur“ mit einem „Wirtschaftsflüchtling“ zu tun. Wie weitreichend die Zusammenhänge sind und wie schwierig sie die Entscheidung machen, erfahren die Spieler*innen im Verlauf der Debatte. Als Vorbereitung auf das Planspiel dient ein Einblick in das italienische Asylrecht und seine Umsetzung in Südtirol. Abschließend wird über die Folgen der getroffenen Entscheidung nachgedacht.
Kolonialismus 2.0: Seit der Eroberung Amerikas durch Columbus haben europäische Staaten über 500 Jahre lang andere Teile der Welt gewaltsam kolonialisiert und ausgebeutet: 85 Prozent der Erdoberfläche waren einst Kolonien. Die Spuren dieser von Gewalt geprägten Geschichte sind heute noch unübersehbar und tief in unserer Gesellschaft verankert. Dies zeigt sich auch in neokolonialen Wirtschaftspraktiken, die bis heute anhalten und denen wir im Workshop zusätzlich zum Thema Rassismus auf den Grund gehen.
Der Countdown läuft: Wir haben noch knappe sechs Jahre Zeit! Bis 2030 haben sich die Vereinten Nationen vorgenommen, 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. In diesem Workshop lernen wir nachhaltige Entwicklung als ganzheitlichen Ansatz in seinen drei Dimensionen kennen: der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen. Dabei befassen wir uns mit den 17 Zielen, beziehen sie auch auf unser eigenes Lebensumfeld und erkennen so, wie sie ineinander verstrickt sind. Worum geht es beim Ziel „Maßnahmen zum Klimaschutz“ und wie ist dieses mit dem Ziel „Kein Hunger“ verbunden? Was hat das Ganze mit uns zu tun und wie können auch wir uns an einer nachhaltigen Entwicklung
beteiligen?
Like a boy/girl?: Müssen Mädchen schön sein und Jungs stark? Ausgehend von Alltagsbeispielen gehen wir interaktiv der Frage nach, was es bedeutet, als Mädchen/Frau oder als Junge/Mann durch die Welt zu gehen oder als solche*r wahrgenommen zu werden. Wir sprechen über einengende Geschlechterrollen, Schönheitsideale und Sexismus in den Medien. Am Ende entwickeln wir gemeinsam Strategien für ein respektvolles Miteinander, das jeder Person erlaubt, so zu sein, wie sie möchte.
Landraub: Ackerland wird immer seltener und damit ständig wertvoller. Jedes Jahr gehen etwa zwölf Millionen Hektar Agrarfläche durch Versiegelung verloren. Das neue Geschäftsfeld heißt Land: Wer es besitzt, dem gehören die Ressourcen von morgen. Weltweit haben Großkonzerne bereits eine Fläche halb so groß wie Europa aufgekauft, Bauern und Bäuerinnen, sowie die lokale Bevölkerung mussten weichen. Statt Nahrung für die Region anzubauen, wird auf diesen Flächen in großem Stil für die Märkte der wohlhabenden Länder produziert. Wer ist „gut“ und wer ist „böse“? Gibt es eine klare und einfache Lösung für alle? Eine schwierige Debatte und die Suche nach Alternativen begleiten uns durch diesen Workshop.
Ich, Du, Wir, Die?: Menschen sind es gewohnt, in Schubladen zu denken. Von klein auf lernen wir, diese Schubladen mit Eigenschaften und Wertungen zu füllen. Dabei beeinflussen Vorurteile unsere Wahrnehmung von vermeintlich „Anderen“, ebenso wie unser Selbstbild. Im Workshop gehen wir diesen Denkweisen auf den Grund, erkennen, dass unsere Vorstellungen nicht immer zutreffen und finden gemeinsam Wege zu einem angemessenen Umgang mit ihnen.