Der vermessene Mensch
Berlin im Jahr 1896. Getrieben vom Wunsch, in die Fußstapfen seines berühmten Vaters zu treten, wünscht
sich der junge Ethnologe Alexander Hoffmann nichts mehr, als ebenso ein bekannter Forscher zu werden, der
die Welt und verschiedene Kulturen entdeckt. . An der Universität möchte er Professor werden und im Zuge
seines Studiums erhält er die Möglichkeit, eine Delegation von Herero aus der deutschen Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“, die im Rahmen der Berliner „Völkerschau“ nach Berlin gebracht wurden, kennen zu lernen.
Gemeinsam mit seinen Studienkollegen soll er an ihnen Vermessungen durchführen. Er kommt in Kontakt zu der Gruppe der Herero und erkennt, dass viele von ihnen sehr wohl sehr intelligent und gebildet sind. Alexander will nicht mehr daran glauben, dass es intelligentere und weniger intelligentere bzw. „minderwertige Rassen“ gibt und stößt da jedoch auf wenig Verständnis in seiner universitären Umgebung. Der Karriere willen fügt er sich der "Rassentheorie" und schlittert immer weiter in gewaltvolle, kolonialistische Handlungen.
Das Thema Kolonialismus wurde und wird weiterhin oft in der Geschichtserklärung ausgeklammert. Der Film
bietet die Möglichkeit für eine historische Aufarbeitung und Auseinandersetzung auch von Italien und Südtirol
mit dem Kolonialismus. Sehr klar geht aus dem Film hervor, wie Rassismus die kolonialen Gräueltaten legitimiert hat und wie stark dieses System bis heute besteht.